Herkules

Ein etwas älterer Text, den ich ein bisschen umgestrickt habe:

Herkules

Das Konzept der sogenannten Freibad-Figur ist hoffnungslos veraltet. Ich werde jetzt zu Herkules. Ihr wisst schon: dieser griechische Typ mit den Supermuckis. Das habe ich mir nicht ausgesucht. Dahinter steckt ein neuer Plan unserer Tochter. Seit Kurzem hat Mathilda nämlich eine Lieblingskuh. Rudi.

Weil die Fantasie einer Dreijährigen sehr lebendig ist, hat sich unser Kind ausgemalt, wie schön es wäre, wenn Rudi bei uns wohnen würde. Sie könnten zusammen baden, kuscheln und spielen. Beim Frühstück könnte sich Mathilda ihre Milch direkt aus Rudis Euter zapfen. Und wenn der Vorrat mal erschöpft ist, müsse die Kuh eben „in den Laden gehen, neue Milch kaufen und in ihr Euter tun“.

Nur ein Problem hat Mathilda klar erkannt: Rudis Po ist zu groß für unser Klo. Die Lösung sei aber leicht: Wenn Rudi mal müsse, dann könne sie ja einfach mit Papa in den Garten gehen. Der nehme sie dann auf den Arm und halte sie mit dem Popo zum Pullern ins Gras. Ganz einfach.

Ich bin ja stolz, dass Töchterlein solches Vertrauen in meine Kräfte hat. Aber da eine Kuh gern mehrere Hundert Kilo wiegt, gehe ich doch noch schnell in die Muckibude.

Häuser pflücken

Das Kind steht auf der Wiese und pflückt Blumen. „Papa, warum heißt ein Blumenstrauß eigentlich Strauß?“ Ich erkläre Mathilda, dass man sich das Wort ausgedacht hat. Irgendwie muss man es ja nennen, wenn mehrere Blumen beisammen sind. Auf der kleinen Stirn bildet sich eine Grübelfalte. „Ich hätte gerne einen Zuhause-Strauß. Aber Häuser sind furchtbar schwer zu pflücken. Selbst wenn alle mithelfen. Und wenn eines runterfällt und kaputtgeht, meckert der Denkmalschutz. Wir nehmen doch erst mal Blumen.“
Was in diesem Kopf alles vorgeht…

Das Plopp-Bett

Das Mikrofon wollte mal wieder aus seiner Schachtel. Also habe ich eine Mathilda-Geschichte eingelesen.

Zu hören gibt es die hier:

Wer Lust auf mehr hat: Am Freitag, 23. August, trete ich in Berlin auf – zusammen mit Robert Rescue, Swantje Niemann und Jesko Habert. Los geht es um 20 Uhr im Periplaneta Literaturcafé, Bornholmer Straße 81a.