Letztes Weihnachten ist uns ein Malheur passiert. Normalerweise fahre ich mit unserer Tochter Mathilda gerne zu einer Baumschule, um einen Weihnachtsbaum zu holen. Frisch geschlagen hält er länger, und man kann sich die Bäume in ihrer ganzen Pracht anschauen, bevor man einen auswählt.
Aber dieses Mal hatten wir keine Zeit. Also bestellte ich einen im Internet. Dabei ist mir ein Fehler passiert. Leider habe ich mich bei der Bestellung vertippt. So kam es, dass wir statt einer Weihnachtstanne eine Weihnachtstante bekamen.
Als sie vor der Tür stand, haben wir reichlich doof geguckt. Sie hieß Erna. Aber geschmückt haben wir sie trotzdem. Als wir ihr die Spitze aufsetzten, hat sie sich etwas geziert. Doch Weihnachtsdeko muss sein. Das hat Tradition.
Immerhin musste Erna nicht still in der Mitte des Raumes stehen. Wir haben mit ihr Plätzchen gebacken, gesungen und Musik gemacht. Das war schön. Nur, als ich an das Ende dachte, wurde mir ein bisschen wehe zu Mut. Normalerweise schmeißen wir unsere Weihnachtstannen am 6. Januar raus und werfen sie den Ziegen zum Fraß vor. Das wird Erna nicht gefallen. Eigentlich würden wir sie auch gerne behalten. Aber Weihnachtstanten sind Saisonartikel. Da hilft leider alles nichts.
Immerhin freut sich Mathilda schon auf das nächste Fest – und die Osternase, die bei jedem Niesen bunte Eier verliert.